Wirbelsäulenchirurgie bei Hunden und Katzen
Operationen an der Wirbelsäule können nach dem Ziel des Eingriffs grundsätzlich unterteilt werden in:
- Maßnahmen zur Druckentlastung (Dekompression) von eingeengten Teilen des Rückenmarks oder der von dort austretenden Nerven und in
- Maßnahmen zur Stabilisation bei angeborenen / rassebedingten oder erworbenen Instabilitäten bzw. nach Verletzungen, die z. B. zum Ausrenken oder zur Fraktur von Wirbeln führen.
Die Hauptursache von Kompressionen des Rückenmarks und seiner austretenden Nerven sind Bandscheibenvorfälle, die an der Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule auftreten können.
Bei der chirurgischen Therapie wird in der Regel ein Teil des Wirbels entfernt, so dass zum einen die gequetschten Strukturen mehr Raum haben und zum anderen die defekte Bandscheibe entfernt werden kann.
Die Erfolgsaussichten hängen davon ab, ob infolge der Erkrankung nur eine (reversible) Kompression der Nerven stattgefunden hat oder ob Nerven zerstört worden sind. Zerstörte Nerven des Rückenmarks erneuern sich nicht und lassen sich nach derzeitigem Wissenstand nicht ersetzen. Diese Schäden sind irreversibel.
Es ist allerdings zu beachten, dass etwa 10% (bei der Katze) bis 20% (beim Hund) noch intakte Rückenmarksnerven ausreichen, damit das Tier wieder laufen kann.
Generell sollte eine Operation an der Wirbelsäule sorgfältig abgewogen werden. Neben Alter und Allgemeinzustand des Tieres ist für die Entscheidung Operation ja oder nein vor allem eine gründliche neurologische Untersuchung wichtig. Anhand der verschiedenen Reflexe und (Schmerz-) Reaktionen des Patienten können Ort, Art und Grad der Schädigung eingegrenzt und Aussagen über die Erfolgsaussichten einer konservativen oder chirurgischen Therapie getroffen werden.
Mit Hilfe von bildgebenden Verfahren (Kontrastdarstellung des Rückenmarkkanals, Röntgen, CT, MRT) wird bei grundsätzlicher Entscheidung zur Operation der genaue Ort der Läsion ermittelt.
Im Einzelnen bieten wir folgende Operationen an:
Atlantoaxiale Stabilisation, Ventral Slot, Hemilaminektomie / Laminektomie mit oder ohne Diskusfenestration, Korpektomie, Ektomie der Procc. transversi bei komprimierenden Spondylosen, Foraminotomien z. B. beim Cauda equina Syndrom, Reposition und Fixation von Wirbelfrakturen
Für ausführliche persönliche Erklärungen einzelner Operationen anhand von anschaulichen Bildmaterialien und Knochenmodellen stehe ich gerne zur Verfügung!